Light Novels

    • Offizieller Beitrag

    In Japan sind sie ziemlich populär, hier im Westen aber noch nicht allzu bekannt: Die Light Novels.


    Was sind Light Novels? Nun, eigentlich nichts anderes als normale Romane mit ein paar Bildern dazwischen. Die Länge von Light Novels liegt meistens bei 40.000 - 50.000 Wörtern (in Englisch ca. 200-250 Seiten), die Zielgruppe sind meist Jugendliche und junge Erwachsene.


    Welche Bedeutung haben Light Novels? In Japan sind Light Novels ziemlich verbreitet. Viele bekannte Anime und Manga sind Adaptionen von Light Novels.


    Ich habe mir vor einiger Zeit mal die ersten beiden Bände von Spice & Wolf bestellt. Heute habe ich den zweiten Band beendet (und schon Nachschub bestellt). Die haben mir auch ziemlich gut gefallen. Sehr schöner Schreibstil, wobei zum Lesen definitiv ein fortgeschritteneres Englisch sinnvoll ist, da der Atmosphäre entsprechend sehr viel elegante, ältere Sprache benutzt wird, was sich in Wortwahl und Satzbau wiederfindet.
    Zwei Bände pro Jahr werden übersetzt, also wird mir der Lesestoff so schnell nicht ausgehen.


    Gekauft habe ich mir auch die erste Light Novel von Haruhi Suzumiya, die ich dann wohl als nächstes lesen werde. Hatte nach dem Anime Lust auf mehr, und da in den 28 Folgen und dem Film bei Weitem nicht alle Light Novels verarbeitet werden, wird es hier für mich auch viele Geschichten geben, die ich noch nicht kenne.


    Der englische Markt ist seit ein paar Jahren auf Light Novels aufmerksam geworden, und seitdem wurde auch schon so einiges übersetzt. Auf Deutsch gibt's leider wenig bis gar nichts (soweit ich weiß). Englische Publisher sind u.A. Seven Seas Entertainment, Tokyopop, Viz, DMP, Dark Horse, Yen Press, and Del Rey Manga. Viele Light Novels findet man auch bei Amazon.de, die Paperback-Versionen gibt's meist für 8-10€.


    Liest hier noch jemand Light Novels oder hat Interesse daran?

  • Ein Unterschied zu normalen Romanen ist auch, dass sie häufig einfacher geschrieben sind. Zumindest ist mir das ab und an schon negativ aufgefallen.


    Ich habe aktiv die .Hack Novels mitverfolgt und besitze alle Bände die in Deutschland erschienen sind. Zwar empfinde ich die Light Novels als nichts Besonders, aber sie sind doch recht unterhaltsam gewesen. Zudem hatte ich mir die beiden ersten Bände von .Hack//GU bestellt, die ja nur in englisch erhältlich sind, aber davon wurde ich bitter enttäuscht. Nicht von der Novel an sich, sondern einfach wie schlampig Tokyopop mit der Übersetzung und der Gestaltung war und dann auch noch so viel Geld dafür verlangt. Das Papier was die benutzt haben ist nicht weiß, sondern grau und die Texte voll mit aufälligen Fehlern...


    Von den in Deutschland erschienenen Serien habe ich mir außerdem noch die Gosick-Reihe gekauft, die auch ganz okay ist. Zudem noch Kinos Reise, von dem ich ein großer Fan bin, da hat es mich umso mehr gefreut, dass wirklich jemand die Light Novel bei uns herausbringt. Tja, leider hat Tokyopop es dann nach Band 5 wortlos abgebrochen, was ich sehr schade finde. Ich mag diese Light Novel Reihe, trotz dem recht einfachen Schreibstil und hätte gerne mehr davon in übersetzer Form gesehen.


    Ansonsten hab ich hier und da ein wenig in Fanübersetzungen auf Baka-Tsuki reingelesen.
    Da gibt es noch zwei Light Novel Reihen die mit zu meinen absoluten Favoriten zählen und wovon ich mir die Bände irgendwann noch nachkaufen möchte.


    Zum einen wäre das Utsuro no Hako to Zero no Maria, wo ich eigentlich nur aus Langweile reingelesen habe, was mich dann aber nicht wieder losgelassen hat. Hier kann ich ungelogen sagen, dass es die beste Light Novel Reihe ist die mir bislang untergekommen ist. Ziemlich geniale Plottwists und der Autor weiß seine Leser gut an der Nase herumzuführen. Jeder einzelnde Band hat mich emotional sehr mitgenommen, konnte mich auch überraschen oder schocken und nach Beendigung wusste ich oftmals nichts mehr mit mir anzufangen. Ich warte hier zurzeit sehnsüchtig auf den letzten Band.


    Das andere ist Baccano, was ich durch die Anime Serie kennengelernt habe. Bislang bin ich nur dazu gekommen den ersten Band zu lesen, der genauso wie die Serie etwas vewirrend erzählt und oft Zeitsprünge (also von der Handlung her) macht. Aber mir gefiel die Light Novel sehr und ich sollte endlich mal zusehen, dass ich die anderen Bände nach und nach lese. Es hat so viele.^^"

  • Baccano! hat leider wirklich sehr viele Bände und Narita ist ein sehr guter, aber leider anspruchsvoller Schreiberling. Ich würde das fast schon nicht mehr Light Novel nennen. Tue mir da jedenfalls SEHR schwer. Eigentlich würde ich Baccano sehr gerne weiter lesen aber es ist ECHT schwer.
    Auch Durarara!! ist ähnlich. Ich kämpfe mich so langsam durch, aber es frisst so viel Zeit und ugh. Schwer.


    Ähnlich schwer sind die Bakemonogatari Titel. Das würde ich auch schon nicht mehr zu Light Novels zählen.


    Würde gerne das Maoh Yuusha lesen. Das besteht wohl zu 99% aus Dialogen, daher ist es bestimmt schön zu lesen für jemanden wie mich. Auch Shin Sekai Yori würde ich sooo gerne lesen, da das bestimmt tausend mal besser ist als der auch schon tolle Anime. Aber das ist auch schon kein Light Novel mehr.


    Leider mag ich die konventionellen Sachen nicht so ^^; Haruhi ist nett, aber nix besonderes. Zu viele Light Novels sind letztens Siscon Mist... Und das was ich wirklich lesen will ist mir noch eine kleine Ecke zu anspruchsvoll. Echt schade xD

  • Kamion
    Ich muss zugeben, dass ich bislang nur die englische Fanübersetzung zu Baccano gelesen habe und da Band 2 zu den Zeitpunkt noch nicht ganz fertig war, hatte ich erst einmal aufgehört. Mittlerweile ist aber viel mehr übersetzt.
    Vielleicht hilft es ja neben der Novel, ein wenig die Übersetzung dazu anzusehen? Weiß nicht, wie gut sie ist, da ich selbst nicht abgleichen kann. Zumindest noch nicht, Bände sind geplant zu kaufen, nachdem ich Utsuro no Hako to Zero no Maria komplett habe.

  • Lange Zeit kam mir nie in den Sinn, Light Novels zu lesen, da die meisten eben höchstens ins Englische übersetzt wurden und ich konnte mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, Bücher in einer anderen Sprache zu lesen (auch wenn ich seit Jahrzehnten Games auf englisch zocke und auch schon sehr lange englischsprachige Videos ohne Probleme schaue).


    Altraverse begann letztes Jahr ein paar Light Novels herauszubringen. Da habe ich Gamers! angefangen und war anfangs sehr begeistert. Doch dann war es irgendwann so als ob ich den Anime ein zweites Mal sehen würde. Beim ersten Mal war ich begeistert, aber beim zweiten Schauen dann doch schnell gelangweilt. Die Vorlage ist da leider nicht anders, auch wenn die Bände weitergehen als der Anime habe ich die Reihe erstmal abgebrochen.


    Ironischer Weise habe ich mir danach Your Name und Mirai: Das Mädchen aus der Zukunft geholt, beides bis heute nicht angefangen und dann vor etwa drei Monaten doch auf englisch angefangen. Anfangs habe ich mehrere Reihen angefangen, aber nun lese ich doch erstmal eine Serie soweit erschienen.


    Als Fan der Animeadaption habe ich mich auf No Game No Life gestürzt. Die ersten drei Bände wurden im Anime behandelt und danach habe ich dann leider doch nur mit mäßigem Interesse Band 4 und 5 gelesen. Es gefällt mir weiterhin, aber Band 4 hat in meinen Augen nachgelassen, der nächste Band machte es etwas besser, jedoch habe ich die Reihe dann doch erstmal pausiert. Band 6 kennt man ja durch den Film No Game No Life Zero.


    Jeweils den ersten Band gelesen habe ich dann von Re:Zero: Starting Life in Another World, How NOT to Summon a Demon Lord, That Time I Got Reincarnated as a Slime und So I'm a Spider, So What? Bei den ersten drei kannte ich bereits jeweils die Animeserie (ggf. erste Staffel). Re:Zero und Schleim haben schon mal großes Potential und da bin ich gespannt, wie es weitergeht. Beim Demon Lord bin ich mir wegen dem Ecchi noch nicht so sicher, ob ich mich länger dafür begeistern kann. Dafür ist die Unterscheidung zwischen einer MMORPG-Welt und einer "echten" Welt auf Basis eines MMORPGs interessant. Dennoch wurden von allen genannten Reihen diese bisher als schwächste bezeichnen.
    Die Spinne hat mich überrascht. Ich hatte nämlich bereits zweimal im Vorfeld die Mangaadaption bis Band 5 oder 6 gelesen und dachte, ich würde hier auch fast alles kennen, aber das Original hat gegenüber dem Manga vielleicht 50% mehr Inhalt. So ist es hier ein weiterer Isekai, wo eine gesamte Schulklasse stirbt und in einer Fantasywelt mit RPG-Elementen wiederbelebt wird. Der Manga dreht sich nur um die titelgebene Protagonistin, doch die Light Novel zeigt auch andere Schüler (die im Manga bis dahin höchstens in Bonuskapiteln auftauchen). Hinzu kommt ein ungewöhnlicher Survivalaspekt, der auch sehr unterhaltend ist. Der Manga glänzt allerdings auch mit optischem Humor, so dass ich vielleicht sogar beide Varianten weiterlesen werde.


    Aktuell lese ich Konosuba: God’s Blessing on This Wonderful World! und bin gerade mitten in Band 6. Die Reihe gefällt mir sehr! Eine schöne Komödie ohne großen Tiefgang. Ich verschlinge die Bände geradezu und es ist eine große Freude. Eine sehr gute Parodie auf Isekais mit einem schönen eigenen Humor.
    Im Kontrast dazu habe ich JK Haru is a Sex Worker in Another World durch, was eher eine Satire statt Parodie ist. Die Zielgruppe ist auch eine andere. So wie es der Titel vermuten lässt ist die Protagonistin eine Prostituierte und es wird mal eine gänzlich andere Welt gezeigt. Hier hat mich der Einzelband mit einer Wendung überrascht, für die man erstmal offen sein muss, sonst verdirbt es das Gesamtwerk. Der Band wurde in einer Kurzgeschichtensammlung fortgesetzt, die die Geschichte gut abrundet.


    Ich habe es irgendwie auch mit Isekais, so habe ich noch die ersten beiden Bände von Welcome to Japan, Ms. Elf! gelesen. Der Protagonist ist der typische Einsiedler. Doch im Gegensatz zu den meisten anderen Werken ist der Weg in eine andere Welt keine Einbahnstraße. So gelangt der Held durch seine Träume in diese und wie sich herausstellt, kann er von dieser auch Personen in unsere Welt transportieren. So gibt es einen Mix aus typischen RPG-Isekai und einem merkwürdigen Slice of Life wo einer Elfe Japan vorgestellt wird. Spannung kommt nicht auf, es ist trotzdem okay, aber es liest sich eben nicht so weg wie Konosuba.


    Als nächstes habe ich einen Gefallen an den Werken von Tomihiko Morimi gefunden. Seine spezielle Art mochte ich bereits durch die ersten Staffel von The Eccentric Family, leider gibt es die Light Novel dazu bisher nicht auf englisch. Doch dafür erschienen dieses Jahr in USA The Night Is Short, Walk on Girl und Penguin Highway.
    Das erste ist eine romantische Komödie. Die Sicht wechselt regelmäßig zwischen einem Studenten und einer Studentin, die sich in vier besonderen Nächten begegnen. Es ist faszinierend geschrieben. Anfangs geht es scheinbar nur darum, in verschiedenen Bars nach einem bestimmten Cocktail zu suchen, doch es ist so viel mehr. Die Charaktere sind interessant, die gesamten Szenen sind authentisch und ungewöhnlich und dann gibt es einen Moment, wo jemand erkältet ist und es zum Ratschlag kommt, man solle Ingwer in warmer Cola reinschnippeln. Wo man zuerst denkt, dass das doch Blödsinn ist, aber dann doch nochmal drüber nachdenkt und es mal ausprobieren möchte. Ein kleines bisschen Fantasy gibt es auch noch zu sehen, aber es hält sich in Grenzen. Diese Light Novel kann ich definitiv empfehlen. Der Animefilm ist auch gut, auch wenn er ein bisschen was ändert.
    Das Zweitgenannte ist Mystery mit etwas Coming-out-of-Age (und noch etwas, aber das wäre ein Spoiler). Der Protagonist ist hier ein Grundschüler, der auch wirklich als solcher rüberkommt. Hier mag ich vor allem die Gespräche mit dem Vater, weil die sich so echt und unverbraucht anfühlen. Die eigentliche Handlung ist auch interessant. Es geht um Pinguine und auch hier spielt Cola eine kleine Rolle. Dem Genre wegen entwickelt es sich zu etwas Größerem, was ich hier aber nicht vorwegnehmen möchte. Auch hier sind die Figuren interessant getroffen und ich mag sie fast alle. Auch sehr lesenswert.


    Zum Schluss möchte ich noch meine Begeisterung für die Monogatari-Reihe zum Ausdruck bringen. Gelesen habe ich bisher vollständig Bakemonogatari, Kizumonogatari, Nisemonogatari und den ersten Band von Nekumonogatari. Ich mag einfach Mythologie, vor allem in einem modernen Setting, wie man es von Urban Fantasy bzw. Supernatural (dem Genre, nicht die TV-Serie) kennt. Ich will nicht schon wieder schreiben, dass ich die Charaktere interessant finde, aber so ist es eben und mir fällt gerade keine bessere Umschreibung ein. Dabei sind mir nicht mal alle Figuren sympatisch, doch am Ende würde ich sie mir alle ins Regal stellen. Das Nachwort vom Autor ist auch sehr lesenwert. So ist die Reihe gar nicht als solche konzipiert worden und selbst Nekumonogatari war nur als letzter Bonus angesehen. Gerade weil die Bände sich so anfühlen, als lese man hier nur den Teil eines Lebens der Figuren, die eben davor eine Vergangenheit und danach noch eine Zukunft haben werden, ist diese Erkenntnis beeindruckend. Die Bände sind eben nicht so abgehakt geschrieben, haben nicht diese klassischen Cliffhanger, wo Autoren sich Türen offen halten. Es ist richtig gut abgerundet... und geht dann trotzdem noch mit vielleicht 20 Bänden weiter.


    Mittlerweile hat meine Sammlung den dreistelligen Bereich erreicht, also habe ich noch eine Menge zu lesen und selbst danach gibt es noch viele Serien, in die ich reinschauen möchte. Also werde ich wohl noch regelmäßig in dieses Thema schreiben. ^^

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  • Ich komme manchmal auf den Geschmack von Light Novels, wenn sicher ist, dass der Anime nicht fortgesetzt wird. Da möchte ich dann teils schon gerne wissen wie es weitergeht. Allerdings ist auch schwer dann festzustellen, welche Light Novel (bereits) abgeschlossen ist.

  • Allerdings ist auch schwer dann festzustellen, welche Light Novel (bereits) abgeschlossen ist.


    Für sowas gibt es doch diverse Datenbanken im Web wie MyAnimeList oder aniSearch. Notfalls könnte auch ein Wiki helfen, was es ja durchaus zu populären Serien gibt, aber die sind mitunter nicht immer aktuell.


    In der Regel laufen Light Novels noch, wenn die Animeserie erst ein paar Jahre her ist. Ermüdend finde ich es wenn man erst den Anime sieht und danach feststellen muss, dass die Light Novel kaum weiter ist (zumindest im Westen).

  • Dann gibt's Light Novels, die nach 28 Jahren plötzlich weitergehen, wie 12 Kingdoms, das diesen Monat wieder einen neuen Band bekommt.


    Lese diverse Serien zur Zeit.
    DanMachi und DanMachi Sword Oratorio, wo ich jeweils auf die nächsten Bände warte.
    Goblin Slayer, welches erst letzte Wochen den aktuellen Band bekam, aber der auch schon durchgelesen ist.
    Overlord, wo auch Ende des Monats endlich Mal Band 11 kommt.
    Und denk dem Anime hab ich jetzt Arifureta angefangen.
    Mein Kobo ist aber voll mit anderen Serien.
    In einer Woche bekommt man aber auch gut zwei Bände durch.

  • Gamers! von Altraverse lese ich derzeit auch. Es gab ja auch noch einige zusätzliche Nebenschauplätze, die nicht im Anime vorgekommen sind. Auch interessiert es mich doch sehr, wie es dort weitergeht. Das Ende der LN wurde ja auch schon angekündigt mit Volume 12 oder 13, wenn ich mich nicht irre.
    Neben wird dann auch noch Oregairu gelesen, was jetzt auch noch mit Band 14 endet, wobei im englischen erst bis Band 8 übersetzt wurde.


    Ich bin aber auch kein großer Fan, wenn die Bücher mehr als 20++ Volumes aufweisen.

    Currently Playing:Zelda TotK, Jagged Alliance 3, Trials of Mana, Shadow Gambit
    Backlog: 7 Titel
    Zuletzt abgeschlossen: Cyanotype Daydream (5/10), Yomawari: Midnight Shadows (6/10)


  • Wenn der Autor es schafft das Niveau zu halten ist es mir erstmal nicht so wichtig wie lang eine Reihe geht. Bisher bin ich schon auf gute Einzelbände gestoßen, aber hauptsächlich lese ich Serien mit mehr als 10 Bänden oder bei denen es aktuell nicht absehbar ist, wann diese beendet werden. Doch ich lese diese ja nicht wegen deswegen.
    Den Unmut kann ich schon verstehen. Man befürchtet, eine Reihe würde nur unnötig in die Länge gezogen werden. Eine auserzählte Geschichte kann aber ebensogut sinnvoll weiter erzählt werden. Ich finde, es wird im Internet viel zu häufig Autoren vorgeworfen, sie würden ein Franchise nur des Geldes fortführen, nur weil man selbst eine Fortsetzung nicht mag. Wenn ich beispielsweise an Star Wars denke, da gibt es unabhängig von den Filmen einige gute Romane und Comics, die zeigen das so etwas wie ein erweitertes Universum funktionieren kann.


    Aber ich schweife ab, also zurück zu Light Novels. Konosuba: God’s Blessing on This Wonderful World! habe ich nun bis zum aktuellen Band 9 gelesen und es gefällt mir weiterhin. Anfangs lag der Fokus noch beim Besiegen der Generäle des Dämonenlords, doch nach ein paar Bänden nimmt man sich auch mal mehr Zeit für die Charaktere und die Welt. Mir gefällt vor allem die Entwicklung von der Göttin Eris, die anfangs nur in ihrem Raum stehen und Kazuma ins neue Leben schicken durfte. Allerdings entwickelt sich die Reihe auch zu einem Harem, was ich allgemein eher abgeneigt bin. Mich nervt dieses ewige Nichtentscheiden für eine Anwärterin. Beim Nachwort von Band 8 meinte der Autor, man solle hier keinen Harem erwarten und die Entwicklung wird anders aussehen. Mal sehen, wie dieses Thema weitergeht.
    Band 10 erscheint im Dezember auf englisch und dort wird die Prinzessin Iris wieder eine Rolle spielen. Da bin ich schon gespannt. In Japan sind wir aktuell bei 16 Bänden, da wird es den Dämonenlord wohl noch geben. Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Handlung nicht einfach nur mit seinem Ableben endet.


    Gerade habe ich den ersten Band von My Next Life as a Villainess: All Routes Lead to Doom! beendet. Schon wieder Isekai. :whistling:
    Eine Schülerin stirbt und landet in einer anderen Welt, natürlich. Diese Welt entspricht einer Romance Visual Novel, die sie erst letzte Nacht ausgiebig zockte. Dieses Game handelt in einer Welt angehaucht vom Mittelalter Europas mit etwas Magie, die einige Menschen wirken können, jedoch scheinbar nicht in solch großes Stil wie man es von High Fantasy gewohnt ist. Die Protagonistin des Games kann fünf verschiedene Routen folgen, die jeweils zu einer anderen Liebesbeziehung führen kann.
    Die Protagonistin der Light Novel jedoch ist jedoch als die Person wiedergeboren worden, die im Spiel die Antagonistin ist. Schnell wird ihr bewusst, dass sie bei allen möglichen Enden des Spiels ein schlechtes Schicksal widerfahren wird, meist Verbannung oder Tod. Dies gilt es nun zu verhindern, was eine interessante Prämisse ist. Mit dem Wissen um die meisten Charaktere aus dem Spiel kann sie diese positiv beeinflussen, so das ihr Verhältnis zueinander anders verläuft. So trifft sie nach und nach auf die möglichen Love Interests (gibt es ein brauchbares deutsches Wort dafür?) und durchläuft selbst eine andere Entwicklung als der Charakter im Spiel. Selbst mit anderen Rivalen für den Spieler des Games freundet sie sich an.
    Den erste Band verstehe ich als reine Einleitung, denn die Handlung des Spiel auf einer Magierakademie beginnt wohl erst mit dem zweiten Band. Die Protagonistin des Spiels ist noch gar nicht aufgetreten, was eine gewisse Spannung erzeugt. Unabhängig davon ergab sich, dass jeder Love Interest sich in die Protagonistin der Light Novel verguckte, diese das aber gar nicht bemerkt, was zu einen witzigen Reverse Harem führt. Am Ende jedes Kapitels gibt es kurz das Geschehen nochmal aus Sicht eines anderes Charakters. Leider wiederholen sich hier meist einige Dialoge, was langweilig ist. Außerdem wirkt mir ein bestimmtes erstes Aufeinandertreffen etwas zu sehr konstruiert, als das ich dies als Zufall abstempeln könnte. Unterm Strich ein ungewöhnliches Setting mit Potential.


    So, aber nun lasse ich alle Reihen liegen, denn ich habe nun weitere neun Bände der Monogatari-Reihe hier. :thumbup:

  • Habe zwischenzeitlich Spice & Wolf gestartet und bin jetzt bei Band 6.
    Mochte den Anime ja sehr, aber irgendwie hatte ich Holo nicht so verdammt anstrengend in Erinnerung.
    Zur Zeit bin ich der Meinung, ich hätte die wohl bei erster Gelegenheit an der nächsten Kirche abgegeben :D

  • Das Bundle ist ja mal ein krasses Angebot, aber für mich zu spät. Alle erhältlichen Light Novels habe ich bereits sowie kürzlich erst das Artbook und den ersten Mangaband von Bakemonogatari geholt. An den Audiobooks und Broken Girl habe ich kein Interesse. Braucht man Kreditkarte oder PayPal für Humble Bundle?


    Apropos Monogatari, den zweiten Band von Nekomonogatari habe ich gelesen. Überraschender Weise ist hier Hanekawa der Point-of-View-Charakter, während Araragi kaum vorhanden ist. Die Handlung überschneidet sich sogar mit dem nächstfolgenden Band ohne deren Inhalt vorwegzunehmen. Das ist nicht nur eine gelungene Abwechslung, Hanekawa als Charakter profitiert sehr davon. Auch finde ich, dass das Durchbrechen der vierten Wand hier ansprechender ist als noch bei Nisemonogatari. Es ist gewohnt übernatürlich, bietet aber auch eine gute Charakterentwicklung bzw. Coming-of-age-Story.
    Gleich danach Kabukimonogatari gelesen. Man möchte meinen, Mayoi sei der Mittelpunkt der Handlung, doch letztendlich geht es eher um die Beziehung zwischen Araragi und Shinobu. Ausgangspunkt der Handlung ist das Nichterledigen von Hausaufgaben, was sehr skurrile Folgen hat. Der Humor wird wieder hervorragend hauptsächlich durch Dialoge transportiert. Die Geschichte nimmt aber auch sehr rührende Seiten an. Es ist schön zu sehen, zu was ein Mensch bereit ist für einen anderen zu tun ohne das es zwingend Teil einer Romanze sein muss. Am Ende wird sogar auf Action verzichtet und man lässt einfach nur die Charaktere miteinander interagieren, was wunderbar funktioniert.
    Aktuell lese ich nun Hanamonogatari und meine Begeisterung lässt zum ersten mal etwas nach. Nun wird aus Sicht von Kanbaru erzählt und plötzlich ist ein halbes Jahr vergangen. Da alle vorherigen Bände über einen Zeitraum von 6 Monaten spielen und nun dadurch alle Drittklässler von der Schule abgegangen sind, hat mich das schon etwas geschockt. Neben Kanbaru selbst gibt es hier interessante Dinge über Kaiki zu erfahren, doch dann gibt es einen riesigen Monolog über mehr als ein Kapitel von einem anderen Charakter, der schon etwas anstrengend zu lesen wird. Es ist ja nicht vollkommen uninteressant, was da gesagt wird, aber es fühlt sich an als würde ein großartiges RPG unterbrochen werden und man darf plötzlich 40 Minuten lang erstmal nur Textboxen wegklicken. 1⁄3 habe ich ja noch vor mir, hoffentlich wird es zum Schluss wieder besser.


    Vor einigen Beiträgen aka vor 6 Jahren wurde bereits angesprochen wie einfach Light Novels geschrieben sind und ob man anspruchsvollere Werke wirklich noch dazu zählen kann. Bei Monogatari bekam ich durch Black Hanekawa ein Katzenenglisch und Shinobu spricht Altenglisch, beides muss man erstmal verstehen bzw. entschlüsseln können. Aber auch unabhängig davon lesen sich andere Reihen einfacher, vor allem wenn diese durch Illustrationen unterbrochen werden.
    Mir ist es ehrlich gesagt schon irgendwie egal. Wenn fast alle japanischen Romane, die im Westen veröffentlicht werden, hier Light Novel genannt werden, dann ist das ein ähnlicher Streitpunkt wie die Bezeichnung Graphic Novel im Comicbereich. Es ist ein Marketingbegriff um das Angebot besser nach einer Zielgruppe unterscheiden zu können. Light Novels lesen nun mal eher Leute, die auch Interesse an Anime und Manga haben. Ein paar japanische Romane werden bei uns auch klassisch als "normale" Romane verkauft. So kommt im Dezember der erste Band zu Das wandelnde Schloss und diesen wird man wohl umgeben von westlichen Fantasyromanen im Bücherregal finden werden.

    • Offizieller Beitrag

    Mahiro: Light Novels werden in Japan unter einem bestimmten Label veröffentlicht. Es ist also durchaus ein Marketingbegriff, nicht streng genommen ein Genre. Mir wäre jetzt aber nicht bekannt, dass auch Bücher, die in Japan nicht unter diesen Labels veröffentlicht werden, im Westen Light Novels genannt werden. Oder wurde beispielsweise your name. als Light Novel vermarktet?


    Das wandelnde Schloss ist übrigens im Original kein japanisches Buch, sondern ein britisches. Die Autorin ist Diana Wynne Jones.

  • Ich würde Light Novels als japanisches Äquivalent zu den hiesigen Groschenromanen zählen, oder im amerikanischen halt Pulp (Novels) Fiction.
    In Deutschland sind das halt ja auch meist Serien, oftmals 50 Hefte je Staffel a 64 Seiten pro Heft. Von der Länge und der Einfachheit des Schreibstils ist das schon gut vergleichbar.


    Ich hatte mich mal ein wenig mit beschäftigt und für Groschenromane gibt es von den Verlagen, also Bastei und Co., für die Schreibweisen und Inhalte schon extreme Auflagen, was erlaubt ist und was nicht.

  • Light Novels werden in Japan unter einem bestimmten Label veröffentlicht. Es ist also durchaus ein Marketingbegriff, nicht streng genommen ein Genre. Mir wäre jetzt aber nicht bekannt, dass auch Bücher, die in Japan nicht unter diesen Labels veröffentlicht werden, im Westen Light Novels genannt werden. Oder wurde beispielsweise your name. als Light Novel vermarktet?


    Hm, ich kaufe fast ausschließlich nur noch über Amazon und dort ist allgemein über Cover und Beschreibung nicht ersichtlich, was eine Light Novel ist und was nicht. Meistens steht "(Light Novel)" im Artikeltitel, aber das ist dann auch schon der einzige offizielle Hinweis. So sieht es beim US-Angebot aus, schaue ich auf das deutsche muss ich zugeben, dass beispielsweise your name., Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft und Weathering With You einfach nur als Romane betitelt werden. Aber hier muss ich noch ein "aber" einfügen, Light Novels sowie Romane, die in irgendeinen Zusammenhang mit Anime und Manga stehen, sind auf Amazon (unter anderem) unter der Rubrik Manga zu finden. Also wenn man es nicht besser weiß findet man your name. und Bakemonogatari unter der selben Rubrik und ordnet daher beides oder nichts davon den Light Novels zu.


    Etwas anders ist es dann schon auf den Verlagsseiten selber. Hier wird Light Novel als eigene Rubrik verwendet oder als Unterkategorie in Mangabereichen. Beim Beispiel your name. bleibt es jedoch als reinen Zusatz "Roman", also keine echte Verbindung zu Light Novel.


    Das wandelnde Schloss ist übrigens im Original kein japanisches Buch, sondern ein britisches. Die Autorin ist Diana Wynne Jones.


    Okay, dann habe ich einen falschen Schluss gezogen. So ist das nun mal, wenn man nicht weiter recherchiert. Den Namen der Autorin habe ich auch schon gelesen, es kam mir jedoch nicht durch den Sinn, dass dieser auch gar nicht so japanisch klingt. :whistling:

  • Hm, ich kaufe fast ausschließlich nur noch über Amazon und dort ist allgemein über Cover und Beschreibung nicht ersichtlich, was eine Light Novel ist und was nicht. Meistens steht "(Light Novel)" im Artikeltitel, aber das ist dann auch schon der einzige offizielle Hinweis. So sieht es beim US-Angebot aus, schaue ich auf das deutsche muss ich zugeben, dass beispielsweise your name., Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft und Weathering With You einfach nur als Romane betitelt werden. Aber hier muss ich noch ein "aber" einfügen, Light Novels sowie Romane, die in irgendeinen Zusammenhang mit Anime und Manga stehen, sind auf Amazon (unter anderem) unter der Rubrik Manga zu finden. Also wenn man es nicht besser weiß findet man your name. und Bakemonogatari unter der selben Rubrik und ordnet daher beides oder nichts davon den Light Novels zu.


    Etwas anders ist es dann schon auf den Verlagsseiten selber. Hier wird Light Novel als eigene Rubrik verwendet oder als Unterkategorie in Mangabereichen. Beim Beispiel your name. bleibt es jedoch als reinen Zusatz "Roman", also keine echte Verbindung zu Light Novel.

    Man muss natürlich auch sehen, dass die deutschen oder englischsprachigen Light Novels erheblich mehr Kosten als Groschenromane und durch ihre Aufmachung auch den Eindruck eines wertigen, großen Romans geben sollen.
    "Schuld" daran sind naturgemäß hohe Lizenzgebühren, die japanischen Verlage wollen ordentlich Kohle sehen und gleichzeitig aber niedrige Verkaufszahlen in Europa / USA, weswegen sie als Liebhaberstücke vertrieben werden.

  • Ein Vergleich zu Groschenromanen käme mir nie in den Sinn. Größtenteils liegt das daran, dass ich keinerlei Erfahrungen damit habe und gerade nur einen Wikipediaartikel dazu überflogen habe. Ich denke der Anspruch ist bei Light Novels schon etwas höher. Der Verkaufspreis ist höher, ein Illustrator zeichnet in Rücksprache mit dem Autor für die Bücher und mitunter liebäugelt der Autor mit einer Animeadaption.


    Die zweite Season von Monogatari ist eh etwas eigenartig, denn der erzählende Charakter ändert sich mit jedem Band und es wird in der Timeline ziemlich viel hin- und hergesprungen. Gerade der letzte Band der Season, Koimonogatari, hat mich im Hinblick auf den Erzähler am meisten überrascht, aber ich will natürlich nix verraten. Allerdings muss man sagen, dass die Qualität sehr stark schwankt zwischen den einzelnen Bänden. Nekomonogatari White ist ein guter Einstieg in die Season und mit Kabukimonogatari kommt danach meiner Meinung nach ein absolutes Highlight. Die Beziehung zwischen Araragi und Shinobu ist ja schon ziemlich besonders, aber hier wird sie noch mal richtig schön ausgebaut. Hanamonogatari nimmt dann eine seltsame Position ein und dient sowohl als eine Art Epilog als auch als eine Standalone-Story für Kanbaru. Ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber konnte mich am Ende doch überzeugen. Dann kommt mit Otorimonogatari sicherlich die krasseste Wendung in der Monogatari-Story, die dann in Koimonogatari fortgesetzt wird, da bin ich mal auf deine Eindrücke gespannt. Zwischen diese beiden Bände schiebt sich aber mit Onimonogatari leider noch ein Band, der ziemlich schwächelt im Vergleich zum Rest der Season. Da wird eine Geschichte dermaßen unnötig auf über mehrere Dutzend Seiten ausgedehnt, die man auch deutlich kürzer erzählen könnte, ohne dass die Wirkung dadurch geschmälert worden wäre.


    Hanamonogatari finde ich nun doch ganz gut.


    Otorimonogatari habe ich nun schon halb durch und auch hier wieder Spoilerkasten.


    Unabhängig von den einzelnen Bänden bin ich gespannt, welche Rolle eigentlich Ogi Oshino in der gesamten zweiten Season spielt.

  • Also was Anspruch angeht, viel höher als Perry Rhodan geht eigentlich nicht und an die Qualität kommen Light Novels lange nicht ran. Auch John Sinclair ist sehr gut, wobei da gute Light Novels dann etwa ein ähnliches Niveau erzielen.

  • So, zweite Season von Monogatari beendet. Otorimonogatari beginnt mit einem WTF-Moment... und hier komme ich nicht mehr ohne Spoilerkasten aus. Onimonogatari und Koimonogatari werden auch behandelt.