• In Anbetracht der ARD-Themenwoche zum Thema Ernährung und Hunger in der Welt eröffne ich mal diesen Thread zu dem Thema. Der SWR hält auch ein Quiz dazu bereit.


    http://www.swr.de/hunger/laend…/cf=42/1dcyc8x/index.html


    Wie fit seit ihr mit dem Thema? Und wie weit würdet ihr sagen ließe sich das Problem wirklich ändern?
    Fakt ist, dass meißt Menschen in den ausgebeudeten Regionen an Unterernährung leiden und dass eine besser globale organisierte Struktur zur Nahrungsproduktion und der Verzehr von weniger Fleisch das Problem völlig aus der Welt schaffen könnte.


    Hier noch die Seite zum Thema:


    http://www.swr.de/hunger

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

  • Dass so viele Menschen hungern müssen ist ohne Frage ein unhaltbarer Zustand.
    Es kann wohl kaum sein, dass Menschen hungern müssen und wir verwandeln Mais und anderes Getreide in Biotreibstoffe, die wir dann verbrennen. Ganz zu schweigen von den Beträgen, die man ausgibt um Haustierfutter zu kaufen.
    Aber wenn da global nicht zusammengearbeitet wird, wirds wohl kaum eine Lösung geben.

  • Ich hab 6 von 10 richtig beantwortet, also genau der Durchschnitt. Obwohl mehr Fragen, meiner Meinung nach, mehrere richtige Antworten haben könnten.


    Die Sache mit dem Hunger ist ein sehr sehr schwieriges Thema und bedarf einiges an Hintergrundwissen bezüglich globaler Wirtschaft, Geschichte und Kultur. Grundsätzlich sind die Güter ja da, um jeden Menschen auf der Welt genug Nahrung anzubieten, lediglich an der Verteilung scheitert es. Ich kann euch den Film "We feed the World" empfehlen, der auf sehr unvoreingenommene Art die perverse Nahrungspolitik zeigt. Während die Länder der ersten Welt garnicht wissen, was sie mit der riesigen Fülle an Nahrung anfangen, müssen sich Familien aus Brasilien mit Eintopf aus Steinen und Wurzeln begnügen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab das Quiz nun auch gemacht und 9 von 10 Fragen richtig gehabt. Ich weiß garnicht mehr genau, welche ich falsch hatte...achja, wieviel Menschen Hunger leiden müssen. Ich habe zu hoch geschätzt.


    Mich beschäftigt das Problem auch sehr und eine "einfache Umverteilung" ist nicht möglich. Das ist so, wie als würde man sagen: Der Nahost-Konflikt? Die Leute sollen doch einfach aufhören zu kämpfen, dann wird es dort Frieden geben!


    Das ist die einfache Antwort auf ein komplexes System, dass fast unüberschaubar ist. Ich möchte ja nicht nur aus persönlichem Ehrgeiz Fördergeld für eine Dissertationsstelle für mich bekommen, nein, denn diese Dissertation die ich schreiben möchte hat auch sehr viel mit dem Welthungerproblem zu tun. Es dreht sich, kurz gesagt, um eine Reduktion des Wassereinsatze in der Landwirtschaft um mehr oder zumindest gleichviel Lebensmittel als jetzt zu produzieren. Vor allem in Gebieten mit Wasserknappheit höchst brisant.

  • Ich würde mal sagen nur einem Problem die Schuld zu geben ist falsch. Es gibt sehr viele Faktoren die damit zu tun haben. Zum einen ist da die Zerstörung der Lebensgrundlage. In Haiti und Indien werden zum Beispiel Kleinbauern von billigeren Importen vertrieben. Das Ergebnis, sie haben kein Geld um die Familie zu ernähren und landen durch die angepriesenen Gen-Produkte in einer Schuldenfalle. Mit dazu in Indien kam auch die Ignoranz und schlechte Information der Politiker. Deutschland zum Beispiel wollte Indien durch ein Vörderprogramm mit Milch unterstützen. Was sie aber nicht beachteten, um sich in einem besseren Licht darzustellen oder weil sie einfach zu blöd sind, in Indien sind Kühe heilig. Gerade weil sie Milch geben und man den Kot gut verwenden kann. Mit dieser Hilfe hat Deutschland tatsächlich den recht stabilen Milchmarkt in Indien zerstört, weil die Bauern nicht mit den Preisen mithalten konnten. Ein weiteres Problem ist die Paradoxität. Ackerland in Drittweltländern wird für die Zucht von Blumen und Kraftfutter als Export genutzt. Was die Menschen in Südafrike gerne in ihren Tellern hätten landet stattdessen bei Tieren im Trog. Und dann ist da natürlich die deserfikation und der salzhaltige Boden mit dem viele Bauern auskommen müssen, weil großkonzerne über illegale Wege sich gute Ackerorte und Raubbauplätze ergattern. Zudem gibt es noch ein weiteres Paradoxon mit Afrika. Diverse Firmen haben alles Möglich aufgekauft, sogar Schulden, welche exponentiell aber nicht bezahlt werden können. Aus einem einfachen Grund, Afrika muss alle seine Güter exportieren, die durch Firmen vertrieben werden. Dadurch bleibt Afrika selbst praktisch nichts und muss, weil es praktisch nichts hat, alles erneut importieren. Was natürlich zu einem immensen Kostenanstieg führt.


    http://www.arte.tv/de/woche/24…=6,week=42,year=2010.html

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

    • Offizieller Beitrag

    Es ist wirklich eine Schande, dass es in dieser Beziehung einfach keine wirkliche Verbesserung gibt, bzw. dass die Bemühungen so schleppend vorankommen. Zudem wird die Lage ja teilweise sogar noch schlimmer wegen dem Klimawandel, in Afrika breitet sich die Wüste immer weiter aus und andernorts (siehe nur momentan in Pakistan) wird die Nahrungs- und Lebensgrundlage durch Hochwasser längerfristig zerstört.


    Allgemein kann es aber wirklich nicht sein, dass hochprofitable Unternehmen in der dritten Welt grosse Gewinne einstreichen und im Gegenzug Hilfswerke für das Allernötigste Spenden sammeln müssen. Aber machen wir uns nichts vor: Wir alle profitieren indirekt davon...


    Mfg
    Aerith's killer

  • Es gibt mal wieder einen kleinen Überblick von der Tagesschau. Dieses mal mit wenigen Infos, doch dafür der aktuelle statistische Welthunger-Index 2011 von der Welthungerhilfe.


    http://www.tagesschau.de/multi…_pos-1.html#colsStructure

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

  • Indien will (mal wieder) per Gesetzt gegen den Hunger im Land vorgehen. Knapp 800 Millionen Menschen sollen Reis und Getreide stark reduziert bekommen. Der Haken ist jedoch, dass es schon solche Läden gibt. Dort verschwindet nur ein Teil der Ware auf Grund von Korruption oder schlechter Aufbewahrung.


    http://www.tagesschau.de/ausland/indien1082.html


    Naive Idee, die an dem stehts selben Problem scheitert. Denn dafür müsste man ja wirklich etwas ändern.

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

    • Offizieller Beitrag

    Wirklich schäbig ist ja, dass Millionen Tonnen Getreide und Reis einfach in grossen Stapeln unter freiem Himmel verrotten, weil man offenbar gar nicht gewillt ist, die Nahrung an die Hungernden zu verteilen. Das ist einfach nur krank! Die indische Politik versagt auf der ganzen Linie.


    Mfg
    Aerith's killer

  • In Indien gibt es das staatliche Schulessen schon. Und wird auch erfolgreich verteilt. Der Haken ist nur, dass genau dieses Essen für Todesfälle verantwortlich ist.


    http://www.zeit.de/gesellschaf…en-schulkinder-vergiftung

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").

  • Okay in den letzten beiden News stand Indien in der Kritik. Jetzt wird der Spies aber umgedreht.
    Die WTO wollte den Freihandel ausweiten und ärmere Länder dazu veranlassen ihre Subventionen für Nahrungsmittel für Arme einzuschränken. Das entsprechende neue Abkommen kommt nicht zu stande, weil ein Land sich quergestellt hat. Indien!
    Grund für die Meinungsänderung ist die neue Regierung.


    http://www.zeit.de/wirtschaft/…ien-wto-recht-auf-nahrung

    Angeklagter: "Ich erhebe Einspruch!"
    Staatsanwalt: "Sie erheben Einspruch? Wieso?"
    Angeklagter: "Mir ist nichts besseres eingefallen."
    Richter: "Einspruch stattgegeben!"
    Staatsanwalt: "Aber Exzellenz. Dem soll stattgegeben werden?"
    Richter: "Mir ist auch nichts besseres eingefallen..."

    : aus "Die Marx Brother im Krieg" ("Ducksoup").