Tales of Serie Since 1995

  • aber seit wann ist Berseria aus der Gunst der Spieler gefallen?

    Wirklich, ich bin ja ein wenig in der Tales-Bubble drin, aber ich habe NIE mitbekommen, dass der Teil mit der Zeit schlechter aufgenommen wurde.

    Auch Arise steht auch in der Community insgesamt noch recht gut da, es hat seine Kritiker wie mich, aber auch Fans, darunter auch jene, die schon lange dabei sind.

    Berseria in Gänze nicht, die Betonung lag da eher auf Zestiria. Aber man ist sich da schon einig, dass es gameplaytechnisch ein Rückschritt ist. Du musst vor allem bei Berseria und Arise darauf achten, dass sie als die neuesten und hochwertiger inszenierten Iterationen mehr Kundschaft anlocken, als die Teile es davor taten. Sieht man ja auch prima an den Verkaufszahlen der Spiele, da werden auch Leute mit drin sein, die ein Destiny DC oder Innocence nicht gespielt haben. Klar wirst du deswegen auch einen recht positiven konsens kriegen.


    Ich habe zu Arise's Release aber auch schon viel Hate zu Berseria gelesen und wie froh man darüber ist, dass man diese miese Arte Baum Konstellation und das Soul Chain System abgeschafft hat. Und das ist, trotz Nitec 's Unterstellung, keine Bubble, wenn man das auf Reddit, Discord, YouTube und 4chan durchgehend ließt. Oder sich mal anschaut, wie viel Gameplay Material von den Fans nachgeschoben wird im Vergleich zu den anderen Teilen. Einzig wie es auf den sozialen Medien läuft weiß ich nicht, da bin ich schon seit langem komplett raus. Ich muss da aber auch fairerweise anmerken, dass viel Stigma zum Gameplay von Zestiria weitervererbt wurde. Da hatte man einen regelrechten Meltdown in der Community, ein Prequel, dass auch mit einer Baumstruktur um die Ecke kommt, wird das natürlich nicht ohne überstehen.

  • FinalFantasyBlade

    Ja, verstehe ich schon, gerade, wenn man die Spiele hauptsächlich für ihr Kampfsystem spielt, was natürlich auch ein valider Grund ist, die Spiele zu spielen.


    Ich habe eher versucht, ein allgemeines Bild über den Eindruck der Reihe zu bekommen und es gibt eben auch viele Fans, die die Spiele auch vorrangig für ihre Story und ihre Charaktere spielen. Bestes Beispiel dafür ist wohl, dass Tales of the Abyss immer noch bei vielen auf Platz eins ihrer Liste ist und ich kann dir sagen, das liegt nicht unbedingt an den spielerischen Qualitäten. Das Kampfsystem war schon für die damalige Zeit nur ganz okay und nur ein marginaler Schritt nach vorne nach Symphonia, die Dungeons indessen waren um einiges schwächer.

    Nichtsdestotrotz genießt es immer noch einen hervorragenden Ruf für seine Story und die Charaktere (auch wenn ich letzteres nicht wirklich teile).

    Und hier hat Berseria natürlich richtig eingeschlagen wie eine Bombe. Vesperia war zuvor der letzte Teil, der zumindest mit seinem Cast und ihren teilweise Grauvorstellungen von Moral etwas Neues gewagt hat. Danach fühlten sich die nächsten Teile vergleichsweise "sicher" an mit immer noch distinkten Truppen, die aber wieder schon stark in Richtung der klassischen Heldengruppe ging.

    Und Berseria trieb das, was Vesperia anfing, noch einmal auf die Spitze! Tatsächlich egoistische Protagonisten, die eher auf ihren eigenen Vorteil aus waren und sich, zumindest zu Beginn, wenig um die Belange anderer oder der Welt kümmerten und daraus nicht einmal einen Hehl machen. Ich will ehrlich sein, dass ist nicht nur erfrischend für die Tales-Reihe, sondern auch für JRPGs an und für sich!

    Klar, natürlich mochte auch nicht jeder diese Konstellation und es gab auch hier valide Kritik, aber es gab doch viele Fans, die diesen Trupp liebten.

    Und gerade, wer Tales eben für die Charaktere spielt, was halt auch ein guter Teil der Fanbase ist, hat sich hier echt verliebt!


    Dazu kommen noch andere Umstände, die über persönliche Präferenzen hinweg gehen. Nach Vesperia kam kein Teil mehr so richtig gut an und bis auf Graces F, bei dem vielen die vergleichsweise generelle Leichtherzigkeit der Geschichte nicht gefiel, hatten die Xillia-Spiele und Zestiria mit größeren Problemen zu kämpfen.

    Xillia 1 war unfertig, was die Inhalte angeht, schlicht und ergreifend. Der letzte Akt war gerusht, das merkte man und es fehlte dem Spiel massiv an Endgamecontent, der für die Reihe üblich war. Der wurde erst mit Xillia 2 geliefert, dass dafür aber unter vielen wiederverwerten Locations und Bossen litt. Ersteres hätte nicht einmal sein müssen, weil man den Fokus mehr auf Elympios hätte legen können, dass man in Teil eins schon kaum erkundete und hier nicht so erweitert hatte, wie es verdient war. Dazu kam die sehr unbeliebte Schuldenmechanik, die einen zwang, Nebenquests zu machen, um in der Hauptquest vorwärts zu kommen.

    Ich selbst LIEBE die Xillia-Duologie und die Schwächen stören mich nicht im Geringsten, aber natürlich stößt sowas auf wenig Gegenliebe.

    Zestiria hatte dann das Problem, dass es mal eben den zweiten Akt der Geschichte weggelassen hat und von der Einführung und dem generellen Setup der Geschichte ziemlich schnell auf den Höhepunkt und das Finale zusteuerte, was sich auch merkwürdig anfühlte.

    Dazu kam noch, dass man im Marketing stark mit Alisha warb, die aber im eigentlichen Spiel nur eine untergeordnete Rolle spielte und dann direkt zum Launch einen unbefriedigenden DLC mit ihr heraus brachte, der nicht nur nen merkwürdigen Cliffhanger hatte, sondern die Fans nur schmerzhaft daran erinnerte, dass sie sie lieber in der Hauptstory gehabt hätten.


    Und nach drei fehlerbehafteten Tales-Games kannst du dir sicher vorstellen, warum Berseria so gut ankam. Es war endlich wieder ein vollständiges Tales-Spiel mit einer Geschichte, die sich von vorne bis hinten erfüllend anfühlte, einen ungewöhnlichen Cast bot, genug Endgame-Content, wenigstens keinen Story-Content hinter eine Paywall steckte und die für einige Fans wichtigen Minispiele zurück brachte.


    Vielleicht kannst du dir unter diesem Kontext eher vorstellen, warum halt auch sehr viele Fans von dem Spiel begeistert waren, mehr als von Graces, Xillia und Zestira, trotz vielleicht schwächerem Kampfsystem?

    Das Gesamtpaket hat halt einfach überzeugt - was nicht heißen soll, dass es für dich nicht dennoch enttäuschend war, wenn der für dich wichtige Aspekt ausgerechnet enttäuscht hat.


    (Übrigens mag ich das Kampfsystem von Berseria sogar ganz gerne. Sich quasi eigene Kombos basteln zu können ist eine coole Idee und mit Velvets Dämonenarm durch die Gegner zu fetzen hat nie aufgehört, befriedigend zu sein. Ich mag das Seelensystem nicht, den Rest aber schon. Aber ich bin da im Gegensatz zu dir keine Expertin. Mein Affenhirn sagt mir einfach "Der coole Arm der Dämonenlady macht voll WUUUUUSCH und ich bin glücklich).

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    Das Leben ist wie ein Roguelike mit Permadeath-Mechanik.

    Wer hat sich diesen Schwachsinn eigentlich ausgedacht?

  • Xillia 1 war unfertig, was die Inhalte angeht, schlicht und ergreifend. Der letzte Akt war gerusht

    Das hab' ich schon mehrfach gehört aber nie wirklich verstanden.

    Für mich fühlt sich Xillia 1 ausgesprochen vollständig an. Wenn die Geschichte fertig erzählt ist, muss am Ende nicht zum Selbstzweck zwingend ein Endlosdungeon stehen.

    "Death and Loss - those calling to me
    Funeral Life is my endless Agony"
    (F. Blanc)

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  • Für mich fühlt sich Xillia 1 ausgesprochen vollständig an. Wenn die Geschichte fertig erzählt ist, muss am Ende nicht zum Selbstzweck zwingend ein Endlosdungeon stehen.

    Ich mag das Ending ja auch, aber für viele fühlte es sich gerusht an. Na ja, ein richtiger Enddungeon wäre halt auch nett gewesen. XD

    Und ich finde auch, Millas Story fühlte sich nicht so durchdacht an wie Judes. Beginnt man mit ihr (und es gibt einfach keinen Indikator dafür, dass man mit Jude anfangen sollte) überspringt das Spiel einfach einige wichtige Storymomente und Millas Momente füllen die Story nicht so gut auf wie jene von Jude. Der Tod einer nicht unwichtigen Nebenfigur wird sogar nur eben in Textform eingeblendet.

    Und es fehlen einige sehr emotionale Momente, die wir eben in Judes Story erleben. Klar, im Idealfall spielt man beide Seiten, aber wer nur Zeit hat für eine Seite... tut mir echt leid für jene, die Milla genommen haben. Schade eigentlich, dabei war es doch einer der Selling Points, dass das Spiel den ersten weiblichen Protagonisten hat - der sich das Spotlight dennoch mit dem Männlein teilen musste.

    Gott sei dank haben wir mittlerweile Velvet!

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    Wer hat sich diesen Schwachsinn eigentlich ausgedacht?

  • Ich mag das Ending ja auch, aber für viele fühlte es sich gerusht an. Na ja, ein richtiger Enddungeon wäre halt auch nett gewesen. XD

    Und ich finde auch, Millas Story fühlte sich nicht so durchdacht an wie Judes.

    Ja, Judes Story ist etwas besser ausgearbeitet als die von Milla. Trotzdem hab' ich Xillia öfter mit Milla beendet als mit Jude, weil für mich Milla einfach die uneingeschränkte Protagonistin des Spiels ist. Da ist auf das eine oder andere kleinere Plothole gepfiffen - zumal Plotholes so alt sind wie die Geschichte der Erzählkunst und erst im 21. Jahrhundert zum Problem hochstilisiert wurden. Zuvor waren sie eher ein narratives Stilmittel.

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